MBA Rankings und der MBA Markt in Deutschland

Der Markt für MBA-Studiengänge in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist seit 1990 rasant gewachsen. Das Angebot ist von rund fünf bis zehn Programmen auf heute über 450 MBA-Studiengänge in der D-A-CH-Region angewachsen. Bei solch einer Vielzahl an unterschiedlichen Programmen und Schwerpunkten fällt es vielen Interessierten schwer, sich zu orientieren und den passenden MBA herauszufiltern. MBA Rankings sollen bei der Entscheidung helfen.

Wie finde ich den passenden MBA für mich?

Diese Frage stellen sich wohl viele Young Professionals, die an einer Weiterbildung im Top-Management-Bereich interessiert sind. Doch wonach richtet man sich? Bedeutet ein hohes Ranking auch einen guten Abschluss? Welche Kriterien sollte ein MBA Ranking berücksichtigen? Und wer entscheidet eigentlich über diese Kriterien, die ein MBA Ranking ausmachen?

Viele aktuelle Rankings setzen ganz unterschiedliche Schwerpunkte in der Bewertung und machen ihre Vorgehensweise nicht transparent. Deshalb sollte man nicht nur ein Ranking zu Rate ziehen, sondern mit anderen vergleichen und überprüfen, welche Kriterien jeweils im Mittelpunkt stehen. Oftmals kann es auch helfen, die vergangenen Jahre zu berücksichtigen, da manche Studiengänge nur ein Jahr in MBA Rankings auftauchen.

Aussagekräftige MBA Rankings

Der deutsche Pädagoge Detlev Kran, selbst MBA-Absolvent, formuliert es in seinem Werk „Der MBA- und Master-Guide“ (Luchterhand Verlag) drastisch: „Für den deutschsprachigen Raum gibt es überhaupt keine validen Rankings und Bestenlisten.“ Beratungsunternehmen, PR-Agenturen, Medien und das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) würden ständig neue Listen generieren, die in ihren Ergebnissen stark variieren. Kran kommt zu dem Schluss, dass Rankinglisten unter dem Strich ein „gutes Geschäft“ für die Hochschulen seien. So würden jene Schulen besser abschneiden, die ihre Daten hinsichtlich Gehaltsangaben, GMAT-Punkten und Aufnahmequoten geschickt anpassen.

Die beiden amerikanischen Wissenschaftler David Pitt-Watson und Dr. Ellen Quigley von der University of Cambridge haben sich in einer Langzeitstudie unter der Schirmherrschaft der UN mit dem Thema Rankings beschäftigt und einen Report mit dem Titel „Business School Ranking for the 21st century“ veröffentlicht. Die Forscher schließen sich der Kritik an Rankings an: Sie bemängeln die Abstrafung von Absolventen durch die Überbetonung von Absolventengehältern. Zudem kommen Aspekte wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftsethik etwa bei Absolventen, die später in Non-Profit-Organisationen arbeiten, oder auch die fehlende Evaluierung der Lehrqualität im Allgemeinen zu kurz.

Bei der Auswahl eines MBA-Studiengangs sollten Interessenten also in erster Linie die eigene Motivation und persönlichen Karriereziele hinterfragen. Diese Wünsche sollten bei der Entscheidungsfindung im Vordergrund stehen. So sind für viele MBA-Studenten an der Universität Augsburg ein guter Akkreditierungsgrad und ein familiäres Umfeld ausschlaggebende Kriterien für die Wahl ihres Studienortes.