Unternehmensrisiken erkennen und damit umgehen

Auf den ersten Blick funktionieren alle marktwirtschaftlich ausgerichteten Unternehmen ähnlich. Aber jedes Unternehmen hat seine individuellen Risiken. Wie Betriebe ihre Chancen und Risiken gegeneinander abwägen, entscheidet wesentlich über ihren Erfolg. Das gilt nicht nur für global agierende Player, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen. In unseren berufsbegleitenden Zertifikatskursen lernen Fach- und Führungskräfte, wie sie Unternehmensrisiken erkennen und damit umgehen. Die Kurse sind praxisorientiert und werden von hochrangigen Dozenten geleitet. Aber warum ist es eigentlich so wichtig, sich über Unternehmensrisiken Gedanken zu machen?

Warum sich über Unternehmensrisiken Gedanken machen?

Risiken stellen eine erhebliche Bedrohung für den Erfolg und die Existenz eines Unternehmens dar. Unvorhergesehene Risiken können das Unternehmen finanziell belasten, seine Reputation schädigen und seine Fähigkeit beeinträchtigen, seine Ziele zu erreichen. Unternehmen, die sich nicht genügend mit ihren individuellen Risiken auseinandersetzen, akzeptieren, von unerwarteten Ereignissen wie Naturkatastrophen, Cyberangriffen oder Rechtsstreitigkeiten schwer getroffen zu werden.

Risiken wie dem Fachkräftemangel oder möglichen Lieferausfällen zu begegnen und vorzubeugen macht ein Unternehmen resilienter und in Folge erfolgreicher.

Welche Unternehmensrisiken gibt es?

Unternehmensrisiken identifizieren

Laut Gabler Wirtschaftslexikon gibt es fünf große Risikofelder, die zu sogenannten Planabweichungen im Unternehmen führen können:

Bei einer individuellen Risikoanalyse werden üblicherweise alle Risikofelder systematisch beleuchtet und in Einzelrisiken untergliedert. Außerdem wird ihre Eintrittswahrscheinlichkeit prognostiziert. Dafür werden Wahrscheinlichkeitsberechnungen herangezogen wie zum Beispiel die Monte-Carlo-Simulation. Das Thema der Risikoanalyse wird in unserem Zertifikatskurs ausführlich behandelt.

Auch Versicherungen stellen jährlich allgemeine Prognosen zu Unternehmensrisiken vor. So hat zum Beispiel die Allianz Gruppe für 2023 in einer weltweiten Befragung von mehr als 2500 Unternehmerinnen und Unternehmern die zehn wichtigsten globalen Unternehmensrisiken identifiziert und auch für den Standort Deutschland definiert.

Die 10 größten Unternehmensrisiken in Deutschland

Platz 1: Das größte Risiko für deutsche Unternehmen derzeit, wie auch bereits im vergangenen Jahr, ist die Betriebsunterbrechung bzw. der Betriebsstillstand. Unter Anderem ausgelöst durch eine mögliche Unterbrechung der Lieferketten.

Platz 2: Das für deutsche Unternehmen zweitgrößte Thema sind Cyber-Risiken. Es geht also um Konflikte, die im Cyber-Space ausgetragen werden, Cyber-Angriffe oder ganz einfach Datenverluste oder Datenschutzverletzungen. Gerade in diesem Bereich können Risk Manager im Unternehmen gut vorsorgen.

Platz 3: Auf Platz drei rangiert eine mögliche Energiekrise, die vor allem in Deutschland noch nicht vom Tisch ist.

Weitere Risiken, gegen die sich auch deutsche Unternehmen wappnen sollten sind:

    • Makroökonomische Entwicklungen wie die Entwicklung der Geldmärkte, Inflation oder Sparmaßnahmen.
    • Änderungen in der politischen Regulierung wie ökonomische Sanktionen oder Handelskriege.
    • Naturkatastrophen wie Extremwetterereignisse, Stürme oder Ernteausfälle
    • Risiken, die sich aus dem Klimawandel ergeben.
    • Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften.
  • Risiken durch Feuer oder Explosionen.
  • Politische Risiken wie Streiks, Krieg oder Terrorismus.

Einige dieser Risiken hatte die Willis Tower Watson Group (WTW) bereits für das Jahr 2022 als neue Unternehmensrisiken aufgeführt. Darunter Klimarisiken und Cyber-Gefahren.

Mit Unternehmensrisiken umgehen

Um den vorhersehbaren und unvorhersehbaren Risiken in Unternehmen zu begegnen, haben sich bestimmte Tools und Methoden etabliert. An erster Stelle steht dabei immer eine ausführliche Risikoanalyse, zum Beispiel mit der FMEA-Methode. Außerdem sollte ein Risikomanagementsystem im Unternehmen etabliert werden, welches eine systematische Erfassung und Bewertung von Risiken ermöglicht. Diese Systeme können auch eine automatisierte Überwachung beinhalten. Zusätzlich sollten geeignete Maßnahmen zur Reduktion von Risiken ergriffen werden. Hierfür können Unternehmen verschiedene Ansätze verfolgen, beispielsweise die Einrichtung eines Risikomanagement-Teams, die Schulung von Mitarbeitern im Umgang mit Risiken oder die regelmäßige Durchführung von Risiko-Audits.

Unternehmensrisiken minimieren durch professionelles Risk Management

Individuelle Unternehmensrisiken richtig einschätzen und Risikostrategien entwickeln: Das ist die Aufgabe eines Risk-Managers.

In unserem Zertifikatskurs Risk Manager/-in (Univ.) lernen Sie an vielen hilfreichen Beispielen, wie professionelles Risikomanagement funktioniert.  

Wir haben unserem ZWW-Dozenten Dr. Stefan Stöckl einige Fragen zum Thema Risk Manager und Risikomanagement gestellt, und interessante Antworten bekommen:

ZWW: Herr Stöckl, was macht ein Risk Manager eigentlich?

Dr. Stöckl: Ein Risk Manager beschäftigt sich im Rahmen des Risikomanagements unter anderem mit der Analyse, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken. Abhängig von der Risikoart wendet er dabei unterschiedliche Instrumente und Methoden an.

 

ZWW: Warum kommen Unternehmen besser durch Krisen, wenn eine kontinuierliche und effiziente Risikoanalyse durchgeführt wird?

Dr. Stöckl: Ein gut funktionierendes Risikomanagement reduziert die Wahrscheinlichkeit bestandsbedrohender Krisen durch mehr Risikotransparenz. Außerdem verbessert es die Planungssicherheit.

 

ZWW: Welche Stärken und Voraussetzungen bringt ein erfolgreicher Risk Manager mit?

Dr. Stöckl: Ein guter Risk Manager sollte unter anderem fundierte mathematische und analytische Kenntnisse haben und sicher mit Informations-/Kommunikationstechnologien umgehen können.

 

ZWW: Warum profitieren Unternehmen von einem zertifizierten Risk Manager?

Dr. Stöckl: Das Zertifikat RiskManager/-in (Univ.), das die Kursteilnehmer nach erfolgreicher Teilnahme am ZWW erhalten, stellt einen hohen Qualitätsstandard sicher. Wir können davon ausgehen, dass zertifizierte Risk Manager zu einem leistungsstarken Risikomanagement in ihrem Unternehmen beitragen. Was wiederum zu einem - gerade in Krisenzeiten - entscheidenden Wettbewerbsvorteil des jeweiligen Unternehmens führt.

 

ZWW: Was macht die Weiterbildung zum Risk Manager am ZWW zukunftsweisend?

Dr. Stöckl: Das ist ganz eindeutig die Verknüpfung von notwendigen theoretischen Grundlagen mit praxisbezogenen Fallstudien, die diese Weiterbildung am ZWW so herausragend macht. Die Angliederung des ZWW an die Universität Augsburg, der Einsatz von realen Case Studies und die Kursleitung durch hoch renommierte Dozenten und Dozentinnen aus der Praxis und der Wissenschaft garantieren eine sehr hohe Weiterbildungsqualität.

 

ZWW: Vielen Dank

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