Erweiterungs- und Konsolidierungsphase
Mit dem Gebührenerlass von 1994 wurde die Weiterbildung an der Hochschule kostenpflichtig, so dass über die Einnahme von Teilnehmerentgelten und Studiengebühren die Voraussetzung für Investitionsentscheidungen und unternehmerisches Handeln unter den Rahmenbedingungen des Öffentlichen Dienstes geschaffen wurde. Die Einführung von Weiterbildungsgebühren löste zunächst einen starken Rückgang der Nachfrage bei den bis dahin kostenlosen Wochenendkursen des kontaktstudium management aus. Daraufhin ereignete sich innerhalb des kontaktstudium management ein Wandel von einer Angebots- zu einer Marktorientierung: Die Vielfalt der im bisherigen Weiterbildungsprogramm behandelten Themen wurde auf das beschränkt, was am Markt Nachfrage fand, und es wurden klar akzentuierte Themenschwerpunkte gebildet.
1996 wurde die im Zuge der High-Tech-Offensive geschaffene Technologie-Transferstelle zusammen mit dem kontaktstudium management unter dem Dach des "Zentrums für Weiterbildung und Wissenstransfer" (ZWW) als einer zentralen Einrichtung der Universität Augsburg zusammengeführt. Die stärkere Ausrichtung am Markt führte zu neuen, attraktiven Produktentwicklungen, wie z.B. 1999 zum ersten berufsbegleitenden MBA-Studiengang "Unternehmensführung" an einer bayerischen Universität oder im Jahr 2000 zum "Rating-Analyst (Univ.)" als erstem und immer noch einzigem Zertifikatskurs dieser Art an einer deutschen Universtität. Mit der zusätzlichen Aufgabe des Wissens- und Technologietransfers wurden die Weichen für die Entwicklung und Umsetzung von maßgeschneiderten Lösungen der Personal- und Organisationsentwicklung im Firmenauftrag gestellt, die seitdem in der Form eines "Betriebs gewerblicher Art" abgewickelt werden.
In die zweite Phase des Übergangs vom kontaktstudium management zum Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) fällt auch die Übernahme der Leitungsfunktion durch Prof. Dr. Bernd Wagner im Jahr 2000. Während seiner Zeit als Geschäftsführer werden die vom ZWW erwirtschafteten Einnahmen in den weiteren Programmausbau (sowohl im offenen Kursprogramm als auch in Firmenprogrammen), in weitere Personalkapazitäten und die Planung eines Neubaus investiert. Mit diesem Wachstum ging eine erste interne Strukturierung des ZWW in verschiedene Geschäftsbereiche einher, die als Profit Center agieren. Im Jahr 2004 wurde das ZWW vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als beste universitäre Weiterbildung ausgezeichnet.